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Die ruhmlosen Schüsseln
Über Schneewitchen und den FC Bayern München
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Die ruhmlosen Schüsseln

Wer ist der Erfolgreichste im ganzen Land, wohl so oder ähnlich mag man sich in den Präsidiumskabinen des FC Bayern in der Allianz-Arena gefragt haben, nachdem man am 7. Mai 2022 vorzeitig und zum zehnten Male in Folge hintereinander (!) zum deutschen Fussballmeister gekürt wurde. „Ihr seid die Erfolgreichsten, aber der Liverpool FC im Land der Briten über dem Kanal, ist noch tausendmal erfolgreicher als ihr", wird es gewiss zurück gehallt haben, während man in bayerischer Party-Schau die zehnjährig abonnierte Meisterschale als überschäumenden Erfolg in Empfang nahm und für fast jeden außen stehenden erkennbar theatralisch zu zelebrieren begann.

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Wohl schon wenige Tage später wird sich gewiss der eine oder andere Manager in einer stillen Minute über den Wolken auf dem Flug zur Talent- und Spielerkauf-Sicht nach Mallorca oder Papa Neu-Guinea gefragt haben, wie es soweit gekommen ist, dass man jenseits Münchens und Oberbayerns, wo das globale Reich der feindseligen Preussen beginnt, einfach nicht so recht eintönieren mag in die deutsche Fussballdominanz des FC Bayern, dem Aushängeschild des germanischen Fussballs schlechthin. Doch der nächste Telefonanruf hoch oben über den Wolken, um die nächsten Spieler-Stars ins gemütliche Bayern einzukassieren und einzugemeinden, ließ sicher nicht lange auf sich warten.

Auf dem Boden angekommen, mag man sich dort aber auch nicht so richtig herantasten wollen an die Gründe für die eher ruhmlose Rekordtitelnahme von vor wenigen Tagen. Halb Europa hatte schon sechs Monate zuvor eher erstaunt notiert,

Holstein Kiel - FC Bayern, 2021
dass man bereits Ende Oktober 2021 im deutschen Pokalwettbewerb von Mönchengladbach mit 0:5 regelrecht vorgeführt wurde, ein Jahr zuvor waren es die Zweitliga-Nordlichter-Kicker des FC Holstein Kiel, die den FC Bayern wieder zurück nach unten schickten. Auch das eher klägliche Ab- und Ausscheiden gegen einen in der Allianz-Arena nicht sonderlich großartig spanisch-spielenden FC Villareal in der Champions League flimmerte weltweit im April 2022 über die Monitore. Doch für schmerzhafte Selbstkritik hat man im katholischen Über-Land nicht sonderlich Zeit. Der Blick geht in stoisch-bayerischem Futurismus nach vorne, endlos in die zukünftige Saison, wo man dann „einen erneuten Versuch in der Champions League“ tätigen wird. Kritische Berichte über den FC Bayern im Internet werden derweil schleunigst - und vielleicht ja auch mit geheimer Hilfe aus Pullach - weit nach unten verdrängt in den Web-Suchmaschinen.



Die Liste der vielen anderen, geradezu atemberaubenden FC Bayern Stuntshows mit weltweiter Wirkung ist lang, sie liegen eher jenseits des Fussball-Spiels auf dem Rasen der Allianz-Arena. Diese erzeugen weit mehr als nur ein negatives Image, dass man schnell wieder bereinigen könnte mit ein paar Siegen und Charity-Aktionen. Man weiss im Stillen über die Machenschaften des FC Bayern in einer vernetzten, globalen Welt ebenso Bescheid, wie der FC Bayern über die seinigen mit etlichen Organisationen, Institutionen und Staatsämtern. Es ist das Resultat von jahrelang sprichwörtlich vergeigten und extremen Top-Down Strategien, die sich - wenn man wirklich ehrlich ist - jenseits des massiv ökonomischen Erfolges durchaus ein wenig wie ein Fluch anfühlen müssen in der Schaltzentrale des FC Bayern.



Da wäre zum Beispiel der Fall des FC Bayern Präsidenten Uli Hoeneß, der 2014 wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verurteilt wurde mit Bezug zur Schweiz - wo ja auch gerne russische und andere geldschauffelnde Oligarchen ihr Geld hin verfrachten. Hoeneß durfte seine Gefängnisstrafe als Freigänger der Außenstelle am Starnberger See in genau derselben Haupt-Strafanstalt Landsberg absitzen, in der auch Adolf Hitler nach seinem gescheiterten Putsch von 1923 eine knapp 12-monatige Haftstrafe absaß, um dort mit der Erstellung seines Buches 'Mein Kampf' eigentlich erst so richtig loszulegen. Dass der eine oder andere den Bayern gewiss einfach nur feindselig gestimmte Preusse irgendwie halbwegs gerade daran denken musste, als man Uli Hoeneß 270 Tage nach dem Ende seiner sogenannten "Inhaftierung" unter bayerischen Tränen auf der Mitgliederversammlung vom 25. November 2016 wieder zum Vereinspräsidenten wählte, anstatt ihn irgendwie locker an der Leine zu halten, wurde sicher ebenso als emotional grausamer Neid auf die Bayern notiert:

Ich verspreche, dass ich alles tun werde, um die Erwartungen zu erfüllen. Ich möchte für Sie ein starker und wortgewaltiger Präsident sein, ich werde dabei Probleme deutlich ansprechen, besonders im Hinblick auf unsere 'Abteilung Attacke'. Sie schläft nicht, sie ruht.

Uli Hoeneß auf der FC Bayern Mitgliederversammlung am 25. November 2016, 270 Tage nach Haftentlassung aus der Landsberg-Gefängnisabteilung

Dubios ging es auch vier Monate nach Hoeneß' Haftantritt vom Juni 2014 zu, als die gesamte Bundesligamannschaft mit Managern und Trainer zum Papst pilgerte, nachdem man einen Tag zuvor in der Champions League den AS Rom mit 7:1 in die Hölle schickte. Dort überreichte man dem medienwirksamen und von vielen Katholiken massiv kritisierten Papst zu dessen persönlicher und unmittelbarer Verfügung quasi einen Ablass-Scheck für die zuvorigen Kardinals-Sünden des FC Bayern über 1 Million Euro - die Erlöse eines Benefizspiels, welches zum Zeitpunkt der Scheckübergabe überhaupt erst noch gespielt werden musste.



Die als eher unglücklich zu bezeichnenden Verbindungen des FC Bayern nach Katar sind zudem ebenso allgemein bekannt. Trotzdem wundert man sich beim FC Bayern, dass die halbe preussische Gegen-Welt vom regelmäßigen Winter-Trainingslager seit 2018 in Doha Ohr bekommt und die Menschenrechtsverletzungen dort wohl gerade zu dieser Zeit besonders anprangert. Wahrscheinlich könnte der FC Bayern Regierungsvertreter von Nord-Grönland überzeugen, ein tropisches Trainingsparadies dort für sie zu errichten. Dass man stattdessen sehr wahrscheinlich über die vielen insgeheimen globalen Drahtzieher der Münchner Sicherheitskonferenz auf die Idee kam, sich besonders für Katar einzusetzen, ist bekannt, wie auch die Tatsache, das man gemeinsam die Fussball-Weltmeisterschaft in Katar promovierte. Auch durch Philip Lahm übrigens, der auf der Sicherheitskonferenz 2020 im Hotel Bayerischer Hof zusammen mit Katars WM-Hauptorganisator ein Townhall-Meeting zum Thema "Bridging Troubled Waters: De-escalation in the Gulf" abhielt.
Nachdem man beim Organisator UEFA in der Schweiz eine Krisen-Sitzung einberief, untersagte die UEFA der Stadt und den Bayern, ihr Stadion entsprechend knallbunt zu beleuchten. Worauf die halbe Stadt München weiter politische Attacken in Richtung Ungarn und UEFA betrieb. 
Dort legte Lahm für alle hörbar dar, dass „die Weltmeisterschaft Menschen jeder Art zusammenbringe“ und es in eventuell behandlungsbedürftiger, kognitiv-dissonanter Weise seiner ganz eigenen Ansicht nach „für jeden auf der Welt mittlerweile möglich ist, sich ein Fussball-Weltmeisterschaftsspiel persönlich im Stadion ansehen zu können“, auch und gerade in Katar. Na klar !

Das man weiter den FC Bayern kritisierte, als dieser in 2017 eine ausgiebige und äußerst bankkontenergiebige Promotions-Reise ins Land des Lächelns China und deren ebenso dort berichteten, teils grausamsten Menschenrechtsverletzungen absolvierte, wurde genauso mit Achselzucken und bösartigen Einstellungen gegen die Supergiganten des FC Bayern gedeutet - deshalb gewiss preussisch motiviert.

Die Höhepunkte der FC Bayern Stunt-Shows ergaben sich aber in den letzten Jahren. Unvergessen und global notiert wurden die politischen Peinlichkeiten um das berühmte EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn in der Allianz-Arena von Juni 2021, wo nicht nur der deutsche Mannschaftskapitän demonstrativ eine knallbunte Regenbogen-Armbinde zum Zeichen der bedingungslosen Unterstützung von eher geringanteiligen LGBTQ+ Minderheiten trug, sondern gleich auch das gesamte Stadion in denselben Farben leuchten sollte. Nachdem man beim Organisator UEFA in der Schweiz eine Kriesen-Sitzung einberief, da sich Ungarns Präsident Orban über die damit einhergehenden politischen Hetzkampagnen gegen dessen Regierung explizit aus München beschwerte, untersagte die UEFA der Stadt und den Bayern, ihr Stadion entsprechend knallbunt zu beleuchten. Worauf die halbe Stadt München dann flugs Regenbogenfarben aufzog und weiter politische Attacken in Richtung Ungarn und UEFA betrieb, dies durch sämtliche Parteien hindurch und über viele bayerisch-münchnerischen Ämter hinweg, auch mit bunten Bekenntnissen des FC Bayern Managements.

FC Bayern Legende Paul Breitner ist sicher ebenso verwundert, wieso ihn die bösen und feindseligen Preussen außerhalb Bayerns so unverständnisvoll entgegentreten. Der Gedanke, dass dies vielleicht auch daran liegen könnte, dass Breitner, der seit Jahren ehrenamtlich Bedürftige bei der Münchener Tafel unterstützt, genau gegen seine ansonsten so freundlich bedienenden Bürger vorgeht, als er 2021 öffentlich ankündigt, von diesen einen COVID-Impfnachweis einzufordern oder ansonsten radikal die Ausgabe von elementarsten Lebensmitteln zu verweigern, ist dem FC Bayern sicher ebenso befremdlich.



Die neusten Kapriolen des FC Bayern um den Milliardenbetrug beim skandalösen und insolventen Münchner Zahlungsanbieter Wirecard sind dann gewiss nur noch das zu erwartende Resultat der vielen brachial-gewaltigen Entscheidungen der Vergangenheit. Obwohl Wirecard schon attestiert wurde, dass es Riesenprobleme auf deren Bilanzen gab, unterzeichnete man bei den Basketballern des FC Bayern in 2020 einen Drei-Jahresvertrag mit dem Aschheimer Unternehmen, welches keine sechs Monate später endgültig in einer Katastrophen-Pressekonferenz bekannt geben musste, dass mindestens zwei Milliarden Euro auf Treuhandkonten einfach nicht existierten. Die Zusammenarbeit zwischen dem FCB und Wirecard wurde am 5. Juni 2020 bekannt gegeben,
Die Zusammenarbeit zwischen dem FCB und Wirecard wurde 2 Wochen vor der Wirecard-Bilanzkatastrophe bekannt gegeben. Zudem wurde bei einem Treffen am Tegernsee auch mit FC Bayern Kadern eine "Attacke für Wirecard ausgelotet". 
ca. zwei Wochen vor der Wirecard-Bilanzkatastrophe. Zudem wurde 2019 bei einem Treffen am Tegernsee auch mit Unterstützung von hochrangigen FC Bayern Kadern eine „Attacke für Wirecard ausgelotet“, um mit aller Macht zu verhindern, dass die als mafiös zu bezeichnenden bayerischen Wirecard-Verstrickungen von Karl-Theodor zu Guttenberg bis ins Berliner Kanzleramt und wieder zurück zum Bundesnachrichtendienst BND in Pullach ans Licht kommen könnten.

Selbst der einst in Barcelona zelebrierte Trainer Pep Guardiola war im Mai 2016 nicht sonderlich unglücklich darüber, der Bundesliga und auch dem FC Bayern den Rücken zu kehren. Ein wohl bewusst weintrinkender Guardiola verabschiedete sich vom FC Bayern nach zwei anstrengenden Jahren mit ständigen Bevormundungen auch durch das Präsidium und den Vorstand, dem damals ebenso Karl-Heinz Rummenigge zugehörte. Rummenigge schied Mitte 2021 aus dem Vorstand frühzeitig aus, was man in den Medien faktisch kaum zur Kenntnis nahm.

Ein weitere, merkwürdige und zugleich offensichtliche Bayern-Attacke ereignete sich kurz vor dem Champions-League-Finale Ende Mai 2022. Das Management und das Präsidium des FC Bayern beschränken sich bei ihren Transfergesprächen mit Liverpools Sadio Mané, einem der Spieler des Pariser Finales, nicht auf nur stille Verhandlungen. Stattdessen erklärte Sportdirektor Hasan Salihamidzic zufällig wenige Tage vor dem Finale zwischen dem Liverpool FC und Real Madrid öffentlich und mit großem Tamtam und Getöse, dass Transfergespräche mit dem Liverpool-Finalisten-Spieler begonnen hätten und angeblich weit fortgeschritten seien. Dies veranlasste dann eine ganze Reihe von Presseorganen seltsamer Weise dazu, ein weiteres, wohl vom FC Bayern Pullach in die Welt gesetztes Narrativ aufzugreifen, das sich ziemlich eindeutig gegen den Liverpool FC richtete - mit perfektem Timing für Real Madrid.

Auch der in 2023 aus Paris eilig noch vor Ende der Saison als Nachfolger von Nagelsmann herbeizitierte Trainer Thomas Tuchel bleibt nicht lange verschont von preussenhaften Deklarationen der FC Bayern Führungriege. Etwas nach der Kündigung von Tuchel nach noch nicht einmal einem Jahr bei den Bayern im Frühjahr 2024, schiesst Uli Hoeness auf den Trainer einige Tage vor dem Champions League Halbfinale gegen Real Madrid ein. Hoenß meinte plötzlich, Starcoach Tuchel könne nicht sonderlich jüngere Spieler aufbauen. Tuchel schießt wenige Tage später zurück und wirft Hoeneß vor, "realitätsfern" zu sein.

Er [Thomas Tuchel] meint nicht, dass er einen Davies, Pavlovic oder Musiala verbessern kann. Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen. Ich meine, man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben.

FC Bayern Präsident Uli Hoeneß Ende April 2024 im FaZ Interview

Der FC Bayern ist über die Jahre zu einem erfolgreichen Geschäftsunternehmen geworden, man macht Milliardenumsätze über die letzten Jahre und hat etliche Reserven auf den Konten, während andere große europäische Fussball-Klubs seit Jahren hochgradig verschuldet sind und bleiben. Doch trotz allerhöchster Geldanreize bleiben Starspieler verdächtig oft auf Abstand.




Fussball ist halt ein Spiel mit nur einem Gewinner. Und Schneewitchen hätte sich damals bestimmt auch nicht vom derzeitigen FC Bayern München wachküssen lassen.









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