ie meisten Länder dieser Welt haben ihre Eigenheiten, wenn es darum geht, dass sich Menschen auf der Suche nach Liebe treffen. In den USA zum Beispiel ist die Barbecue-Party in der Regel ein guter Ort, um einen potenziellen Partner kennenzulernen. In Deutschland kann man Paare beobachten, die auf der Straße Bier trinken - ein guter Indikator dafür, dass bald etwas Wichtiges passieren könnte. Auch der nordische Stern Schweden hat seine Eigenheiten, wenn es darum geht, dass sich Menschen auf der Suche nach Liebe treffen: die berühmten Flusskrebs-Partys, die in der Regel mit der häufigen Nutzung von Smartphones und SMS-Nachrichten verbunden sind, die gerne an eine Person an der anderen Tischseite geschickt werden. Da Sex in Schweden - Gott sei Dank - eine gesellschaftlich durchaus geförderte normale Aktivität ist, hat sich dort ein interessantes Wort für kurzfristige Liebespartner entwickelt. Die Schweden nennen sie 'Knullkumpis', was sich aus den beiden Wörtern 'Knull', in etwa das gleiche wie Knall, und 'Kumpis', dem Äquivalent für das deutsche Wort Kumpel, zusammensetzt.
Solche Knullkumpis umrundeten offenbar auch Wikileaks-Gründer Julian Assange bei einer inzwischen fast schon berühmten Flusskrebs-Party in Stockholm im August 2010. Was danach geschah, ist eine Geschichte die es wert ist erzählt zu werden, denn die Stockholmer Knullkompis-Party markierte den Beginn einer über ein Jahrzehnt lang andauernden gigantischen Verfolgung buchstäblich jeglicher Art für Julian Assange - den in Australien geborenen Journalisten, und Aufdecker von Kriegsverbrechen und spektakulären Regierungsnachrichten.
Am 11. August 2010 flog Julian Assange für
eine 10-tägige Reise nach Stockholm, um nicht nur ein paar Reden und Interviews auf Einladung zu halten, sondern auch um eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für einen dauerhaften Umzug nach Schweden zu prüfen. Wikileaks hatte am 5. April 2010, also etwa vier Monate zuvor, ein als geheim eingestuftes Militärvideo mit dem Titel
„Collateral Murder" veröffentlicht, in dem die Tötung von einem guten Dutzend Menschen im Irak, darunter auch Journalisten, gezeigt wird. In den Tagen vor seiner Reise nach Europa hatte eine Schwedin namens Anna Arden, damals Pressesprecherin der schwedischen Bruderschaft der Sozialdemokraten, Julians Reise organisiert. Da sie bei Assanges Ankunft einige Tage abwesend war, bot sie Julian an, vorübergehend in ihrer Wohnung zu bleiben, anstatt ein Hotel aufzusuchen. Bisher schien niemand herausgefunden zu haben, wo Anna sich ein paar Tage lang aufhielt, bevor sie am Freitag den Dreizehnten August 2010 zurückkehrte – ein sehr aussagekräftiges Datum.
Kurz nach Ankunft in der von Wikileaks besetzten Wohnung ging Anna Ardin mit Julian in ein nahegelegenes Restaurant (Flusskrebse?) und kehrte danach mit ihm zusammen in ihre Wohnung zurück. Arden lässt sich von Assange ausziehen, sie haben einvernehmlichen Sex. Laut später eingereichten Polizeiberichten bat sie Assange, ein Kondom zu benutzen, dem der Wikileaks-Gründer nach einer heißen Pause von der ziemlich schönen schwedischen Eroberung zustimmte.
Warum Anna Julian anbot, weitere 6 Nächte in ihrer Wohnung zu bleiben, ist angesichts der später erhobenen schmutzigen Knullkompis-Vorwürfe noch zweifelhafter und unerklärlicher.
Wichtig ist hier, dass bei schwedischen Behörden einige Tage später offizielle Berichte eingereicht wurden, nach denen Assange angeblich
„etwas mit dem Kondom gemacht“ habe, bevor er es anlegte, damit einige harte Momente später dieser absichtlich (!) riss, während er in ihr ejakulierte. Eine ziemlich seltsame schwedische Knullkompis-Behauptung, wenn man bedenkt, dass Assange ein gut situierter Wikileaks-Gründer und hochfliegender Medienliebling zu dieser Zeit war.
Warum Anna Julian anbot, weitere sechs Nächte in ihrer Wohnung zu bleiben, ist angesichts der später erhobenen
schmutzigen Knullkompis-Vorwürfe noch zweifelhafter und unerklärlicher, ebenso, dass einige Kollegen in den nächsten Tagen bei Anna anriefen, um deren eigene Wohnungen im Gegenzug zu Assanges damals höchst bereichernde Gegenwart anzubieten. Zudem hatten sie offenbar am nächsten Morgen erneut Sex, ein Tag, an dem Anna Arden eine Veranstaltung organisiert hatte, bei der Assange eine Rede hielt.
Dort wurde Julian Annas Freundin Sofia Wilen vorgestellt,
Videosequenzen zeigen sie in der ersten Reihe von Assanges Redeveranstaltung sitzend. Nach seiner Rede gab er einige Interviews und ging mit einer Gruppe von Leuten, darunter Sofia Wilen, zum Mittagessen. Nach dem Mittagessen (Flusskrebse ?) verließen Assange und Sofia Wilen das Restaurant in Richtung ihres Arbeitsplatzes. Nicht lange danach endeten sie beide
Sofia Wilen in einem nahe gelegenen Kino, wo sie in der letzten Reihe saßen, um sich zu küssen und körperlich zu erkunden.
Trotz der Tatsache, dass die schwedischen Knullkompis-Berichte später behaupteten, Anna Arden sei bereits – und hochgradig mutmaßlich – von Julian Assange
„vergewaltigt“ worden, hält dieselbe Anna Arden eine Party für den mutmaßlichen
„Vergewaltiger“ Julian Assange an exakt demselben Ort, an dem die angebliche
„Vergewaltigung" nur eine Nacht zuvor stattgefunden habe: in ihrer eigenen Wohnung. Darüber hinaus erlaubt Anna nach der Party Julian weiterhin, in ihrer Wohnung zu übernachten.
Am Montag den 15. August 2010 ruft Annas Freundin Sofia Wilen Julian persönlich an und vereinbart einen Termin in ihrer Wohnung in Enköping in der Nähe Stockholms. Die beiden haben dort in dieser Nacht mindestens einmal einvernehmlichen Sex mit einem Kondom, das Assange trug. Einige Knullkompis-Berichte behaupten später, Sofia Wilen sei hier ebenfalls
„vergewaltigt“ worden, und zwar von Julian Assange, der angeblich kein vollständig intaktes Kondom trug, zudem genau in dem Moment, als sie am Morgen des Dienstag den 16. August 2010
„im Halbschlaf neben ihm in ihrem eigenen Bett lag“.
Wichtig an dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Sofia Wilen kurz nach
Dieselbe Anna hält eine Party für Julian Assange an exakt demselben Ort, an dem die angebliche "Vergewaltigung" nur eine Nacht zuvor stattgefunden habe: in ihrer Wohnung.
dieser zweiten mutmaßlichen Wikileaks
„Vergewaltigung“ in Enköping ein paar Textnachrichten an ihre Freunde verschickte. Darin schrieb die gerade
„vergewaltigte“ Sofia, dass sie trotz der Tatsache, dass sie sich im
„halvsov“ Halbschlafmodus befand - und angeblich wie erwähnt gerade
„vergewaltigt“ wurde - nicht einmal, dass sie irgendwie versuchte, still, sofort, oder eventuell sogar laut schreiend ihrem angeblichen
„Vergewaltiger" zu entkommen, welcher wahrscheinlich viel mehr als nur halvsov neben ihr lag. Sie rief auch nicht die Polizei an.
Am Mittwoch den 18. August 2010 war Assange in derselben Wohnung zurück zum Übernachten, in der die erste angebliche
„Vergewaltigung“ stattgefunden hatte:
Anna Arden in Anna Ardens Wohnung. Er arbeitete viel an seinem Laptop und erhielt an diesem Tag einen Anruf von einem schwedischen Wikileaks-Kollegen, der etwas zuvor von Anna Arden angerufen wurde. Assange wurde hier erstmals nicht direkt von Arden, sondern von seinem eigenen Wikileaks-Kollegen mit angeblichen
„Vergewaltigungs-Vorwürfen“ konfrontiert, der nun erklärte, dass Anna sich telefonisch über ihn beschwert habe. Assange zeigte sich Berichten zufolge sehr überrascht über die Vorwürfe und erklärte in einer ersten Antwort, dass Arden ihm noch nicht einmal mitgeteilt hatte, dass sie wollte, dass er ihre Wohnung verließ. Der schwedische Wikileaks-Kollege nahm Ardens Darlegungen
„sehr ernst und glaubwürdig“, höchstwahrscheinlich, weil sie mit außergewöhnlichen feminin-emotionalen Fähigkeiten berichtet wurden.
Erst jetzt würde Assange Ardens Wohnung verlassen. Am nächsten Tag erhält er offenbar einen Anruf von Arden, die nun behauptet, er habe in der Nacht des 13. August vorsätzlich sein Kondom zerrissen. Sie verlangt von ihm, einen HIV-Test zu machen. Assange sieht dies zunächst als Erpressung an, willigt aber ein und macht sich am Freitag den 20. August 2010 am späten Nachmittag auf, um einen solchen Test zu machen. Die gewählte Klinik war bereits übers Wochenende geschlossen, er soll am Montag wiederkommen.
In der Zwischenzeit trifft sich Anna Arden mit Sofia Wilen. Beide beschließen – oder werden vielleicht ähnlich so dazu gezwungen, wie Flusskrebse in kochendem Wasser enden – eine örtliche Polizeistation aufzusuchen, um zu melden, dass Julian Assange
„sich geweigert hat, einen HIV-Test zu machen“. Die Polizei erklärt ihnen, dass es nicht möglich sei, Assange zu einem Test zu zwingen. Stattdessen müssten ihre Aussagen dringend an die am Wochenende diensthabende Staatsanwältin von
Maria Häljebo Kjellstrand Stockholm weitergeleitet werden. Wichtig ist noch einmal anzumerken, dass insbesondere Sofia Wilen sich nicht darüber aufregte, dass Julian Assange Sex mit ihr hatte oder gar erzwang, sondern weil er angeblich
„ohne intaktes Kondom Sex mit ihr hatte“. Die Bereitschaftsstaatsanwältin
Maria Häljebo Kjellstrand erlässt einen Haftbefehl in Abwesenheit von Julian Assange noch
am selben Abend des 20. August 2010 um 17 Uhr, laut offiziellen Dokumenten.
Bereits früh am nächsten Samstagmorgen des 21. August 2010 meldeten sich die ersten Journalisten bei Assange und forderten ihn zu einer Reaktion zu den angeblichen
„Vergewaltigungsvorwürfen“ auf. Die schwedische Zeitung Expressen hatte über Nacht von dem Fall Ohr bekommen, die Geschichte wurde ihnen zugespielt – oder sogar komplett für sie erfunden. In einer der ersten Antworten von Julian Assange erklärte der Wikileaks-Gründer, dass die
„Identitäten anonymisiert wurden, sodass selbst ich keine Ahnung habe, wer sie [die belastenden Frauen] sind“.
Die Stockholmer Staatsanwältin Eva Finné übernimmt den Haftbefehl und den Polizeibericht und erklärt in einer noch am selben Samstag den
21. August um 11:12 Uhr veröffentlichten Presseerklärung, dass die Anklage gegen Julian Assange fallengelassen werde. Assange würde nicht gesucht und auch keiner
„Vergewaltigung“ verdächtigt:
Oberstaatsanwältin Eva Finné hat den Haftbefehl gegen Julian Assange aufgehoben. Sie sieht keinen Grund für seine weitere Inhaftierung. „Ich glaube nicht, dass es Anlass zu der Annahme gibt, dass er eine Vergewaltigung begangen hat.“
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft von Stockholm vom 21. August 2010
In einer am Folgetag veröffentlichten Zusatzerklärung der Staatsanwaltschaft wurden weitere Erläuterungen zur Entscheidung von Eva Finné gegeben:
Die Entscheidung, Eva Finné zur leitenden Staatsanwältin in dem Fall zu ernennen, wurde am Samstag [den 21. August 2010] getroffen. Der Grund war, den Bereitschaftsstaatsanwalt von dem Fall zu entlasten. Nach jedem Wochenende werden alle Fälle im Bereitschaftsdienst verschiedenen Staatsanwälten zugewiesen, aber auch während des Bereitschaftsdienstes kann der reguläre Staatsanwalt ernannt werden. Dabei handelt es sich in der Regel um schwere und/oder auffällige Delikte, da der Bereitschaftsdienst nicht durch einen Einzelfall blockiert werden kann, sondern normal funktionieren muss. Normalerweise veröffentlicht die Staatsanwaltschaft weder die Namen der festgenommenen Personen, noch ergreift sie die Initiative, den Namen [von Julian Assange] zu veröffentlichen. Die Informationen über die Verhaftung wurden – in einer der Behörde unbekannten Weise – an eine Nachrichtenagentur weitergegeben. Die bisherige Entscheidung lautet, dass Assange nicht der Vergewaltigung verdächtigt wird und er daher nicht in Untersuchungshaft genommen wird.
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft von Stockholm vom 22. August 2010
Einen weiteren Tag später veröffentlicht Staatsanwältin Finné
eine zusätzliche Erklärung. Bei der Übersetzung der schwedischen Dokumente kann man zwischen den Zeilen den Druck erkennen, der vom ersten Tag an auf ihrer Entscheidung lastete.
Auch der Generalstaatsanwalt von Stockholm, Anders Perklev, gibt am 23. August eine Erklärung ab, in der er feststellt, dass
„der Druck der Medien auf die [Staatsanwaltschaft] in den letzten Tagen aufgrund der Entscheidung zur Verhaftung von JA [Julian Assange] sehr hoch war“, ein Inhaftierter laut Perklev, der von seiner eigenen Staatsanwaltin Finné gar nicht festgenommen wurde, sondern zum allergrößten Teil bereits entlastet war. Am 25. August
erklärt Eva Finné weiter folgendes:
Wie bereits ausgeführt, sind die bei der Befragung des Beschwerdeführers gewonnenen Erkenntnisse derart, dass kein Vergewaltigungsverdacht mehr besteht. Das heißt nicht, dass ich ihren Aussagen nicht glaube. Ich habe den Inhalt des Interviews daraufhin überprüft, ob der Verdacht auf eine andere Straftat besteht, hauptsächlich Belästigung oder sexuelle Belästigung, aber meine Analyse zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Die Ermittlungen sind daher bezüglich dieser Anzeige eingestellt, da kein Tatverdacht besteht.
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft von Stockholm vom 25. August 2010
Am 31. August 2010 gibt die Stockholmer
Staatsanwaltschaft bekannt, dass eine der Beschwerdeführerinnen eine Anwältin namens Claes Borgström engagiert habe, die gegen Finnés Entscheidung Berufung eingelegt hatte - nicht in Stockholm direkt, sondern beim
„Gothenburg Development Center“. Am nächsten Tag übernimmt dort in Göteborg eine Oberstaatsanwältin namens Marianne Ny plötzlich den gesamten Fall und
teilt in einer Erklärung vom 1. September mit, dass sie
„die Einstufung einer 'Vergewaltigung' anders einschätzt“. Sie wird von der stellvertretenden Staatsanwältin Erika Lejnefors von der Staatsanwaltschaft Västerbot in Stockholm unterstützt. Staatsanwältin
Ny würde von nun an mehrfach erklären, dass "
aufgrund der Vertraulichkeit der Untersuchung keine weiteren Informationen" zum Fall gegeben werden können.
Vielleicht war diese Vertraulichkeit auf ein hochrangiges politisches Treffen zurückzuführen, das kurz nach diesen Göteborger
Die beiden zusammen können als de-facto Vereinigung der staatlichen Anti-Wikileaks Anstrengungen angesehen werden, die damals im Jahr 2010 weltweit existierten.
Entwicklungen stattfand. Am 6. September 2010, nur fünf Tage nachdem einige bösartige Knullkompis Chefanklägerin Finné fallen gelassen und den gesamten Fall an Marianne Ny übertragen hatten,
fand in Schweden ein seltsames Treffen statt zwischen dem ehemaligen schwedischen Premierminister Carl Bildt und Alec Ross, einem hochrangigen Diplomaten, der zu dieser Zeit
Bildt / Ross im US-Außenministerium unter Hillary Clinton tätig war.
Bildt, ein erklärter und erfolgreicher Gegner der Sozialdemokraten mit engen Verbindungen zur deutschen CDU, zum ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl - höchstwahrscheinlich auch zu Angela Merkel - und bis heute
als Beiratsmitglied der Münchner Sicherheitskonferenz tätig, hatte sehr offenbarende
Schlagzeilen nur wenige Monate zuvor gemacht, als er im Februar 2010 öffentlich erklärte,
„als ich Premierminister von Schweden war, hatten der damalige US-Präsident Bill Clinton und ich den ersten E-Mail-Austausch zwischen Staatsoberhäuptern“. Alec Ross hingegen
trat 2009 als Senior Advisor on Innovation in das US-Außenministerium ein und wurde von Hillary Clinton beschrieben als
„meine rechte Hand für alles, was wir für die Freiheit des Internets tun“. Die beiden zusammen können als de-facto Vereinigung der staatlichen Anti-Wikileaks Anstrengungen angesehen werden, die damals im Jahr 2010 weltweit existierten - und weit mehr noch in den kommenden Jahren. Zum Beispiel 21 Monate später, als im Juni 2012
US-Außenministerin Hillary Clinton in Schweden einflog und von Carl Bildt persönlich auf dem Flugplatz empfangen wurde. Oder auch in 2016, als Hillary Clinton in einem ihrer State-Department-White-House Zirkel die rhetorische Frage aufwarf
"können wir den Typen nicht einfach dronieren?" und somit zumindest den Gedanken auftrug, Julian Assange von hoch oben ermorden zu lassen.
Wir werden sehen, ob der Regen aufhört - Hoffnung auf Sonnenschein scheint es nicht zu geben....und nicht zuletzt unter diesem Gesichtspunkt ist der Besuch der US-Außenministerin hier von großer Bedeutung. Als wir in Chicago miteinander sprachen, sagte sie, sie freue sich darauf, in Länder zu kommen, in denen es mehr um Chancen als um Probleme geht.
Carl Bildt über US Secretary of State Hillary Clintons
Besuch in Stockholm im Juni 2012
Marianne Ny lässt Eva Finnés Entscheidung, die Anklage wegen angeblicher „Vergewaltigung“ gegen Assange fallen zu lassen, in skandalöser Weise rückgängig machen. Mitte November 2010 entscheidet ein schwedisches Bezirksgericht, Assange in seiner Abwesenheit wegen
„wahrscheinlichen Verdachts auf Vergewaltigung sowie sexueller und rechtswidriger Nötigung“ zu inhaftieren. Am 18. November 2010 reicht Chefanklägerin
Marianne Ny beim Stockholmer Bezirksgericht einen Antrag auf Festnahme von Julian Assange ein, er wird jetzt ernsthaft international gesucht, dies nur basierend auf den oben beschriebenen Knullkompis "Vergewaltigungs"-Vorwürfen. Am 1. Dezember 2010
verkündet Ny stolz, sie habe einen europaweiten Haftbefehl gegen Assange erlassen. Nur einen Tag später
lehnt Schwedens Oberster Gerichtshof Assanges Berufungsantrag gegen seinen Haftbefehl mit den folgenden phantastischen Erklärungen ab:
Der Oberste Gerichtshof hat entschieden, Julian Assange keine Berufung zu gewähren. Weitere Informationen werden der britischen Polizei übermittelt. Julian Assange wird in Abwesenheit wegen Vergewaltigung, sexueller Übergriffe und unrechtmäßiger Zurückhaltung inhaftiert. Assange hat gegen den Haftbefehl des schwedischen Berufungsgerichts Berufung eingelegt. Der Oberste Gerichtshof hat heute entschieden, Julian Assange keine Berufung zu gewähren. Für die Berufungsverhandlung vor dem Obersten Gerichtshof ist eine Zulassung der Berufung erforderlich. Sie kann erteilt werden, wenn die Sache von erheblicher Bedeutung für die Rechtspflege ist oder andere außergewöhnliche Gründe vorliegen. Der Haftbefehl basiert auf dem Haftbefehl, der inzwischen in allen drei Instanzen überprüft wurde. Die von der britischen Polizei erbetenen ergänzenden Informationen beziehen sich auf die Strafen für die anderen Straftaten neben Vergewaltigung, für die Julian Assange in Haft ist. Die angeforderten Informationen werden schnellstmöglich übermittelt. Der bisherige Haftbefehl ist gültig.
Presseerklärung der schwedischen Staatsanwaltschaft vom 2. Dezember 2010
Am 3. Dezember 2010
veröffentlicht Wikileaks einen ersten Stapel von 300 diplomatischen Kabeln aus insgesamt 250.000 solcher Nachrichten mit der Erklärung, dass
"die Dokumente Menschen auf der ganzen Welt einen noch nie dagewesenen Einblick in die Auslandsaktivitäten der US-Regierung geben", was zum Teil heftige Reaktionen von US-Regierungsvertretern nach sich zieht. Am 7. Dezember 2010 gibt
Marianne Ny eine Presseerklärung heraus, in der sie erklärt, dass
„die britische Polizei Julian Assange heute festgenommen hat“, sie erklärt weiter, dass
„der Fall derzeit von den britischen Behörden bearbeitet wird“. Sie beendet ihr Briefing mit der folgenden, angesichts der oben wahrheitsgemäß beschriebenen
„Vergewaltigungs-Abläufe“ eher lachhaft-komischen Erklärung:
„Ich möchte klarstellen, dass ich keinerlei Druck politischer oder sonstiger Art ausgesetzt war als Staatsanwältin im Zusammenhang mit Verdacht auf Sexualdelikten, die im August [2010] in Schweden begangen wurden. Schwedische Staatsanwälte sind in ihrer Entscheidungsfindung völlig unabhängig“.
Vielleicht war diese entschiedene nordische Unabhängigkeit auch dem
ehemaligen schwedischen Botschafter in den USA, Jonas Hafström, zu verdanken, der dieses Amt von 2007 bis 2013 innehatte. Hafström und seine Frau Eva, die
laut Besucherprotokollen von 2009 bis 2011 mehrmals das Weiße Haus unter Barack Obama
besuchten, waren enge Mitstreiter von Schwedens oben erwähntem ehemaligen Ministerpräsidenten Carl Bildt. Jonas Hafström diente als Bildts
Jonas Hafström Pressesekretär und außenpolitischer Berater, später wurde er einer von Bildts Staatssekretären, bevor er in Schwedens Botschafts-Dienst nach Washington, DC wechselte.
In der Zwischenzeit gab der Westminster Magistrate Court in London
am 24. Februar 2011 dem Antrag von Ny & Co. statt,
"Julian Assange an Schweden auszuliefern". Die Entscheidung des britischen Gerichts kam vor allem deshalb zustande, weil Staatsanwältin Ny und ihre Helfer erfolgreich wohl einige speziell weibliche Justizangehörige davon überzeugt hatten, dass
„Julian Assange sich geweigert hatte, vor seiner Ausreise aus Schweden am 27. September 2010 befragt zu werden". Ein solches Vorgehen ist als staatsanwaltschaftliches Framing bekannt, was für die Staatsanwälte selbst ein strafbares Fehlverhalten darstellt. Assange wurde bereits persönlich von Eva Finné befragt, die die angeblichen
„Vergewaltigungsvorwürfe" zuvor zurückgewiesen hatte. Darüber hinaus sabotierte Ny eindeutig Interview-Vereinbarungen mit Julian Assange, während er sich noch in Schweden aufhielt. Gleichsam konzentrierte sie sich in den ersten Septembertagen 2010 in geradezu krimineller Weise ausgiebigst darauf, lediglich die beiden Frauen zu befragen.
In einem Dokument des Westminster Magistrate Court
vom 24. Februar 2011 heißt es auf Seite 7, dass es Staatsanwältin Marianne Ny selbst war, die noch in einer Mitteilung vom 15. September 2010 gegenüber Assanges Anwalt erklärte, dass es
„keine Maßnahmen gibt, die Julian Assange an einer Ausreise hindern" würden. Assange wurde eindeutig überwacht, er traf
Vorkehrungen um das Land zu verlassen, nur um am 22. September 2010 über seinen Anwalt eine Textnachricht von Marianne Ny zu erhalten, dass sie ihn nun am 28. September befragen wolle.
Sie beendet ihr Briefing mit der folgenden Erklärung:„ich möchte klarstellen, dass ich keinerlei Druck politischer oder sonstiger Art ausgesetzt war als Staatsanwältin bezüglich des Verdachts auf Sexualdelikte, die in Schweden begangen wurden“.
Assanges Anwalt war einige Tage lang nicht in der Lage, mit Assange in Kontakt zu treten. Julian hatte zuvor seine Reisevorbereitungen getroffen und verließ Schweden am 27. September. Sein Anwalt konnte am 29. September wieder mit ihm Kontakt aufnehmen und schlug ein Interview mit Marianne Ny für den 9. Oktober vor, was Ny ablehnte, weil
„die Termine zu weit [in der Zukunft] liegen". Assanges Anwalt hatte sogar eine 'Fika' - was so viel bedeutet wie Kaffee trinken - mit der schwedischen Polizei laut Westminster Gerichtsdokment, die ihm mitteilten, dass Assange wohl
„wieder am 6. Oktober im Land sein würde, um einen Vortrag zu halten".
FOIA EMail 09/2010 Laut
offiziellem Dokument schlug der Anwalt ein Telefoninterview von Ny mit Assange für den 8. Oktober 2010 vor, welches ein weiteres Mal abgelehnt wurde.
Ende November 2011 machte Wikileaks den gesamten Rest der pikanten 250.000 diplomatischen Kabel aus aller Welt
der Öffentlichkeit zugänglich, indem es verschlüsselten Zugang zur Datenbank über eine Reihe von Nachrichtenkanälen gewährte; sowie in
einem ziemlich seltsamen Leck-Schuld-Ping-Pong zwischen Assange und seinem damaligen deutschen Wikileaks-Sprecher Daniel Domscheit-Berg. Dies mag Staatsanwältin Marianne Ny dazu veranlasst haben, ihre Justizkollegen und Medienvertreter aus der ganzen Welt nun auch noch davon zu überzeugen, dass
„Julian Assange sich weigerte, in Schweden befragt zu werden", was die angebliche
„Vergewaltigung" betraf, die bereits von Chefanklägerin Finné nach der Befragung von Julian Assange und den klagenden Frauen um den 21. August 2010 zurückgewiesen worden war. Ny würde sich fortan ebenso weigern, Assange persönlich in London zu verhören, nachdem dieser am 20. Juni 2012
in der Botschaft Ecuadors Asyl suchen musste. Sie sorgte direkt und indirekt dafür, dass ein Interpol- und europäischer Haftbefehl jahrelang aufrechterhalten wurde und trug auf diese Weise maßgeblich dazu bei, dass Assange in keinem anderen europäischen Land Asyl beantragen konnte.
Zu dem Zeitpunkt, als Sie anriefen und fragten, ob es Maßnahmen gegen Julian Assange gab, die ihn an der Ausreise [aus Schweden] hinderten, habe ich wahrheitsgemäß geantwortet, dass es keine gab. Ich kann später in meinen Notizen nachsehen um den Zeitpunkt dieses Anrufs zu erfahren, wenn es für Sie wichtig ist. Als ich beschloss, ihn in seiner Abwesenheit zu verhaften, habe ich Sie darüber informiert.
Schwedische Staatsanwältin Marianne Ny
in einer Konversation mit Assange-Anwalt Björn Hurtig vom 15. November 2010
Bemerkenswert ist eine weitere
Äußerung von Marianne Ny vom September 2014. Assanges Anwälte hatten zuvor einen weiteren Antrag auf Berufung gegen seinen
„Haftbefehl in Abwesenheit“ beantragt und wollten dem Gericht endlich einige von Assanges telefonischen SMS-Nachrichten mit den Beschwerdeführerinnen als Beweismittel darlegen. Staatsanwältin Ny kommt zu dem Schluss, dass Assange das Berufungsrecht nicht eingeräumt werden solle, sie
„bestreitet, dass es Gründe für das Berufungsgericht gibt, eine mündliche Anhörung abzuhalten“.
Marianne Ny Darüber hinaus erklärt sie dem Gericht, dass Assanges SMS nicht übermittelt werden sollten,
„weil sie vertrauliche Informationen der klagenden“ schwedischen Frauen enthalten würden. Sie erklärt ebenso, dass es ihrer Ansicht nach nicht notwendig sei, ihre Darlegungen von September 2014 als
englische Übersetzung für das Gericht beizufügen.
Bereits im Dezember 2015 veröffentlichte das Büro des Hochkommissars für Menschenrechte der Vereinten Nationen die Ergebnisse der politisch motivierten schwedischen Knullkompis-Verfolgungen, welche vom schwedischen Botschafter bei den Vereinten Nationen Anders Rönquist in
einem Dokument vom Februar 2016 zurückgewiesen werden.
FOIA Konversationen
Schwedens Strafverfolger
mit Assanges Anwalt
Nov 2010 - Apr 2011
Die schwedische Staatsanwaltschaft stellt den
„Vergewaltigungsfall“ gegen Assange dann ein Jahr später ein, weil
„schlussendlich alle Aussichten auf eine Fortsetzung der Ermittlungen erschöpft“ seien, so Schwedens
Marianne Ny vom 19. Mai 2017.
Die Knullkompis-Geschichte endet hier jedoch nicht. Fast genau zwei Jahre danach, am 23. Mai 2019,
erlässt das US-Justizministerium eine sogenannte Ersatzanklage gegen Julian Assange nach einer
unter Verschluss gehaltenen Anklage von März 2018 und 7 bis 9 Jahren Vergewaltigungs-Verfolgungen aus Richtung Schweden. Die US-Regierung nahm Assange bereits ab 2011 unter die Lupe, schaltete sich jedoch jetzt erst in 2019 offiziell ein und klagt ihn wegen angeblicher Absprachen mit Charles Manning an, einem ehemaligen Geheimdienstanalysten der US-Armee, der sich illegal
„geheime Regierungsinformationen angeeignet“ hatte. Manning wurde im Mai 2010 – etwa 3 Monate vor Beginn der Knullkompis-Saga in Stockholm – zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt.
In der Anklageschrift des US-Justizministeriums
wird auf Seite 5 als eine der wichtigsten Behauptungen über eine angebliche Koordination zwischen dem Wikileaks-Gründer und Charles Manning aufgeführt, dass beide mit einem
"Ermittlungsredakteur in Island" in Verbindung standen und dass Manning im Dezember 2009
"mehrere Recherchen auf Intelink [Netzwerk] im Zusammenhang mit den Operationen von Häftlingen in Guantamo Bay" durchgeführt hätte. Bei diesem Redakteur handelt es sich höchstwahrscheinlich um Sigurdur Ingi Thordarson, ein Wikileaks-Mitglied aus Island, wohin Assange 2010 flog, um sich mit lokalen Parlamentariern zu treffen um für mehr Pressefreiheit zu werben.
Thordarson gab später zu, dass er Gelder und Dokumente von Wikileaks gestohlen hatte, bevor er mit einem Cyberkriminellen zusammenarbeitete. Er geriet im August 2011 ins Visier des FBI, das ebenso nach Island einflog, um Thordarson zu verhören. Der damalige isländische Innenminister Ögmundur Jónasson äußerte sich wie folgt über das Verhalten der US-Strafverfolgungsbeamten in seinem Land:
Sie haben versucht, Dinge hier zu nutzen und Leute in unserem Land zu benutzen um ein Netz zu spinnen, das Julian Assange fangen sollte.
Islands ehemaliger Innenminister
Ögmundur Jónasson
Im Januar 2017 hatte Barack Obama bei einer seiner letzten Amtshandlungen als US-Präsident im Weißen Haus
die Strafe reduziert gegen Charles Manning, der sich im Gefängnis einer Geschlechtsumwandlung unterzog. Obama erklärte seine/ihre Verurteilung für zu schwerwiegend. Im August 2018, etwa sechs Monate nach der versiegelten Anklageschrift gegen Julian Assange durch das US-Justizministerium, verschwindet der niederländische Cybersicherheitsexperte und Wikileaks-Mitarbeiter
Arjen Kamphuis spurlos während eines Kajakurlaubs in der Nähe von Bodø, Norwegen. Neun Monate später erlässt das US-Justizministerium
Sessions / Barr unter der Leitung von William Barr die Ersatzanklage gegen Assange.
Barr wurde im Dezember 2018 nominiert, nachdem der damalige US-Präsident Donald Trump jahrelang mit dem ehemaligen US-Justizminister Jeff Sessions unzufrieden war, insbesondere mit der Blockade seines eigenen Justizministers bei der Beendigung der
schwindelhaften und angeblichen Russland-Verstrickungen gegen Trump in den USA. Trump bezeichnete die Nominierung von Jeff Sessions als
„größten Fehler" seiner Präsidentschaft. Jeff Sessions, ein ehemaliges
ranghohes Mitglied des Unterausschusses für die Streitkräfte für neu entstehende Bedrohungen des US-Senats, hatte seinen Abgang höchstwahrscheinlich durch die versiegelte Anklageschrift gegen Assange vom März 2018 abgesichert. Interessanter Weise sollte William Barr 11 Monate später US-Justizminister nicht aus einer Regierungsposition heraus werden, sondern von
einer zuvorigen Tätigkeit beim US-Energieunternehmen Dominion Energy, Inc. kommend. William Barr wurde am 14. Februar 2019 im US Senat als neuer Justizminister bestätigt und in einer kurzen, offiziellen Zeremonie im Weißen Haus in Washington, DC noch am selben Tag in sein neues Amt eingesetzt. Der neu ernannte US-Justizminister William Barr wird am 1. Oktober 2019
das Vereinigte Königreich besuchen, um u.A. dort mit Geheimdienstlern zusammenzutreffen. Zu notieren ist ebenso, dass Matthew Whitaker, ein Anwalt und Lobbyist aus Iowa,
für eine Zeit von drei Monaten vom 7. November 2018 bis 14. Februar 2019 ernannt wurde, um kurzzeitig zwischen Jeff Sessions Ausscheiden und William Barrs Amtsbestätigung als US-Justizminister zu fungieren.
Die schwedischen Staatsanwälte griffen übrigens ganz zufällig zu dieser Zeit ebenfalls ein und
„eröffneten erneut den Fall" gegen Julian Assange per Nachricht vom 9. Mai 2019, dies nach einem
Statement vom 11. April 2019, in dem mitgeteilt wird, dass
„der Anwalt des Klägers in Schweden (!) die Wiederaufnahme der schwedischen Vergewaltigungsuntersuchung [gegen Julian Assange] beantragt hat“. Am selben 11. April 2019, zwei Monate nach Bill Barrs offizieller Vereidigung im Weißen Haus, geben die schwedischen Staatsanwälte eine weitere,
recht merkwürdige Erklärung ab, in der es heißt, Zitat:
Medienberichten zufolge ist Julian Assange in London verhaftet worden. Die schwedischen Ermittlungen gegen ihn wurden am 19. Mai 2017 eingestellt. - 'Dies ist auch für uns neu, so dass wir noch keine Zeit hatten, zu den jetzt vorliegenden Informationen Stellung zu nehmen. Wir wissen auch nicht, warum er verhaftet worden ist. Wir verfolgen die Entwicklungen'.
Presseerklärung der schwedischen Staatsanwaltschaft vom 11. April 2019
Komischer Weise wird die erneute Aufnahme des schwedischen Assange Falls nur
6 Monate später am 19. November 2019 dort dann auch gleich recht zügig wieder geschlossen.
Ob Knullkompis auf Dauer und in größerer Zahl wirklich glücklich werden, ist nicht bekannt.
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11. August 2010
Reise nach Stockholm
Julian Assange kommt am 11. August 2010 in Stockholm an.
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13. August 2010
Übernachtung bei Arden
Anna Arden kommt von ihrer Reise zurück nach Stockholm. Sie geht mit Assange in ein Restaurant, danach haben beide Sex.
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14. August 2010
Rede bei einer Veranstaltung
Julian Assange hält eine Rede bei einer von Anna Arden organisierten Veranstaltung. Er wird Sofia Wilen vorgestellt.
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15. August 2010
Übernachtung bei Wilen
Assange übernachtet bei Sofia Wilen, beide haben einvernehmlichen Sex.
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18. August 2010
Zurück bei Anna Arden
Julian ist zurück und übernachtet bei Anna Arden in ihrer Wohnung.
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20. August 2010
HIV-Test
Wilen und Arden verlangen von Julian, einen HIV-Test zu machen. Die gewählte Klinik ist über das Wochenende geschlossen, er wird gebeten, am Montag wiederzukommen. Beide Frauen erstatten angeblich Anzeige bei der Stockholmer Polizei.
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21. August 2010
Strafrechtlicher Verweis
Auf der Grundlage des Polizeiberichts stellt die diensthabende Staatsanwältin Maria Häljebo Kjellstrand einen Haftbefehl aus, der über Nacht an die Presse durchsickert. Um die Mittagszeit hebt Oberstaatsanwältin Finne den Haftbefehl sofort auf.
→ Dokument
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22. August 2010
Staatsanwaltschaftliche Erklärungen
Oberstaatsanwältin Eva Finne erklärt ausführlich, warum sie den Fall übernommen hat, warum Assange keine Straftat begangen hat und warum der Haftbefehl aufgehoben wurde.
→ Dokument
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25. August 2010
Weitere Einzelheiten
Oberstaatsanwältin Eva Finne erklärt in einer weiteren Pressemitteilung, warum Assange keine Straftat begangen hat, Generalstaatsanwalt Perkov verweist auf den Druck der Medien.
→ Dokument
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31. August 2010
Berufung
Die Stockholmer Staatsanwaltschaft gibt bekannt, dass die Frauen einen neuen Anwalt engagiert und Berufung eingelegt haben, der gesamte Fall wird nach Göteborg verlegt.
→ Dokument
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1. September 2010
Neue Staatsanwaltschaft
Eine neue Staatsanwältin namens Marianne Ny übernimmt den gesamten Fall und kommt zu einer anderen Einschätzung einer angeblichen Vergewaltigung.
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6. September 2010
Ross/Bildt Treffen
Alec Ross, Diplomat des Clinton-Außenministeriums, trifft sich in Stockholm mit dem ehemaligen schwedischen Ministerpräsidenten Carl Bildt.
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14. September 2010
Anwalt mailt Staatsanwaltschaft
Assange-Anwalt schickt E-Mail an Staatsanwältin Ny und fragt, ob es Gründe gibt die Julian daran hindern, das Land zu verlassen (FOIA-Anfrage von März 2022 in Schweden).
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18. November 2010
Verhaftung in Abwesenheit
Staatsanwältin Marianne Ny stellt Antrag auf Festnahme von Julian in dessen Abwesenheit.
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1. Dezember 2010
Europaweiter Haftbefehl
Marianne Ny erlässt einen europaweiten Haftbefehl gegen Julian Assange, einen Tag später lehnt Schwedens Oberster Gerichtshof Assanges Berufung ab.
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3. Dezember 2010
Diplomatische Kabel
Wikileaks veröffentlicht 300 diplomatische Kabel und gibt bekannt, dass man im Besitz von insgesamt 250.000 solcher Konversationen sei.
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7. Dezember 2010
Britische Verhaftung
Die schwedische Staatsanwaltschaft gibt bekannt, dass Assange angeblich von der britischen Polizei 'verhaftet' wurde.
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24. Februar 2011
Westminster Kapitulation
Das britische Westminster Magistrate Court in London gibt dem Antrag von Staatsanwältin Ny statt, Julian Assange an Schweden auszuliefern.
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28. November 2011
Mehr Diplomatenkabel
Fragmentierte Nachrichtenkanäle stellen der Öffentlichkeit einen verschlüsselten Zugang zur Wikileaks-Datenbank mit 250.000 diplomatischen Konversationen zur Verfügung.
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20. Juni 2012
Ecuadorianische Botschaft
Julian Assange nimmt Zuflucht in der Botschaft von Ecuador in London um einer aggressiven Auslieferung nach Schweden zuvorzukommen.
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23. September 2014
Weitere Berufung abgelehnt
Ein weiterer Einspruch von Assange wird abgelehnt, die schwedische Staatsanwaltschaft weigert sich, dem Gericht wichtige SMS-Nachrichten mit den Frauen als Beweismittel vorzulegen.
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4. Februar 2016
UN abgelehnt
Schwedens Botschafter bei der UNO weist die Ergebnisse einer UN-Arbeitsgruppe zurück, die zu dem Schluss kam, dass Assanges Verfolgung illegal und politisch motiviert ist.
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19. Mai 2017
Schwedischer Fall geschlossen
Die schwedische Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren gegen Assange ein, weil 'alle Möglichkeiten zur Fortsetzung der Ermittlungen ausgeschöpft' seien.
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6. März 2018
Versiegelte Anklageschrift
Das US-Justizministerium veröffentlicht eine erste offizielle Anklageschrift gegen Assange, die versiegelt und vor der Öffentlichkeit verborgen wird.
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20. August 2018
Vermisster Experte
Der niederländische Cybersicherheitsexperte und Wikileaks-Mitarbeiter Arjen Kamphuis verschwindet spurlos während eines Kajakurlaubs in der Nähe von Bodø, Norwegen.
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14. Februar 2019
Neuer US-Justizminister
William Barr wird zum neuen US-Justizminister ernannt.
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11. April 2019
Plötzlicher Antrag
Die schwedische Staatsanwaltschaft meldet, dass der Fall dort von einem Rechtsbeistand neu aufgerollt wird. Assange wird in London aus der ecuadorianischen Botschaft heraus verhaftet und nach Belmarsh Prison gebracht.
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9. Mai 2019
Fall wiedereröffnet
Der schwedische Fall gegen Julian Assange wird von der dortigen Staatsanwaltschaft in Stockholm wieder aufgenommen.
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23. Mai 2019
Öffentliche Anklage
Das US-Justizministerium erhebt nun öffentlich eine Ersatz-Anklage gegen Julian Assange.
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19. November 2019
Fall abgeschlossen
Das schwedische Verfahren gegen Julian Assange wird nach nur 6 Monaten wieder eingestellt.
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→ Hier finden Sie unsere umfangreiche
Auflistung von Informations-Ersuchen (FOIA) an verschiedene Regierungsorganisationen bezüglich der Assange-Angelegenheit.