Argentinien ist ein wunderschönes Land. Groß. Weit. Mit wunderschöner Natur, in der man fast alle Klimazonen finden kann. Die Menschen leben dort entweder in einer riesengroßen Stadt mit Namen Buenos Aires (auf deutsch: schöne Luft), oder in den weit verstreuten, regionalen Gegenden des Landes und von der es die sog. „Pampa“ mit ihren unendlich weiten, endlos erscheinenden Flächen sogar bis zu einem Eingang in den mitteleuropäischen, deutschen Sprachgebrauch geschafft hat.
Man benutzt das Wort, wenn man jemanden in der deutschen Sprache vermitteln möchte, dass man mit einer Person nichts mehr zu tun haben möchte. ‚Ach, gehen Sie doch in die Pampa‘, hört man nicht selten auf den Straßen von Wien, München, Berlin und Köln und jedermann weiß, was damit gemeint ist.
Dass dieser Satz auch zunehmend in Bezug auf den derzeitigen Papst Franziskus angewendet wird, ist für einige in den gängigen und händeringend nach Lesern suchenden, traditionellen Medien immer noch unverständlich und wird nicht selten mit den Motiven einiger weniger, angeblicher, sog. „rechtskonservativer“ Kreise innerhalb der Kirche begründet. Oder sind es vielleicht gleich Rechtsradikale ? Oder gar ehemalige Nazis - die sich ja ganz gerne immer wieder in Argentinien verstecken ?
Nun, wie konnte es soweit kommen, dass man Papst Franziskus mittlerweile auch in Rom und zunehmend auch unter völlig unpolitischen Menschen wünscht, das er in die Pampa gehen solle und wer sind diese Menschen wirklich, die so etwas einem nach außen hin so freundlich erscheinenden Papst ankreiden ?
Beginnen wir im April 2016. Anfang des Monats erscheint das nach der Familiensynode entwickelte Schreiben ‚Amoris laetitia‘ von Papst Franziskus.
In diesem Schreiben räumt er den differenzierten Lebenssituationen und komplexen Sachverhalten von menschlichen Beziehungen und Umständen mehr Platz ein, als ein starres Festhalten an moralischen und ethischen Grundsätzen und denen sich Gläubige nach Ansicht einiger ihrer priesterlichen Seelenführer manchmal mit Brachialgewalt zu fügen hatten, egal in welchen Lebensumständen sie waren oder sind.
Das Schreiben wird zunächst recht positiv von der katholischen Welt aufgenommen und bewertet. Doch schon bald beginnen die ersten Kardinäle, ihre Zweifel über das Schreiben des Papstes anzubringen, dies zumeist wegen des filigranen Zusammenspiels zwischen einigen brisanten Textpassagen mit den vielen im Anhang des Schreibens
beigefügten Fußnoten. Besonders ein Text mit Fußnote mit der Bezeichnung 351 unter Punkt 305 hat es in sich und in dem steht, dass es „aufgrund der Bedingtheit oder mildernder Faktoren“ möglich ist, „dass man mitten in einer objektiven Situation der Sünde ... in der Gnade Gottes leben kann“ und die Eucharistie und die Beichte dabei eine Hilfe seien.
Vier hochrangige Kardinäle sind es, die im September 2016
ein Schreiben an den Papst senden und ihre Zweifel - ein sog. Dubia - über die Richtigkeit einiger der Textstellen mit Fußnoten in Bezug auf die Glaubenslehre freundlich dem Papst gegenüber äußern. Ein paar Monate später schließen sich
45 Intellektuelle in einem öffentlichen Brief den Kardinälen an.
Franziskus bleibt - und das ist das zunächst wirklich Erstaunliche - stur. Man hätte angesichts seiner nach außen hin so weltumarmenden und gänzlich liberalen Gesinnung vermuten können, dass er sich mit den vier Kardinälen zu einem argentinischen Barbecue (genannt „Asado“) in den Gärten des Vatikans zusammensetzt, dabei vielleicht seinen Mate-Tee trinkt und in ruhiger und gleichzeitig charmant-argentinischer Weise den vier Kardinälen und ihrem nicht unberechtigten Zweifel sein Ohr zuneigt.
Doch nichts passiert. Im Gegenteil. Papst Franziskus reagiert gereizt und nervös, sobald er auch nur auf das Dubia der Kardinäle angesprochen wird.
Papst Benedikt hat immerhin einige Monate nach seiner Wahl im Jahre 2005 seinen lebenslangen Widersacher, den Schweizer Hans Küng, in den Vatikan eingeladen, um sich mit ihm auszutauschen.
Papst Franziskus aber
tauscht sich in der Zwischenzeit anscheinend lieber mit George Soros aus, anstatt in irgendeiner Weise auf das Schreiben der Kardinäle einzugehen. Dass das Dubia Schreiben der Kardinäle dann irgendwann in der Presse landet, ist verständlich angesichts eines ziemlich schlechten Führungsstils des Papstes und der die vier Kardinäle ungefähr auf die gleiche Ebene setzt mit zum Beispiel Luft.
Nachdem ein Jahr vergeht, ohne dass irgendeine wirklich erkennbare Handlung des Papstes bezüglich des Dubia Schreibens sichtbar wird, senden drei der ursprünglich vier Kardinäle Ende April 2017
ein weiteres Schreiben an Papst Franziskus, diesmal mit dem expliziten Hinweis darauf, dass seit einem Jahr nichts passiert ist, sowie einer freundlichen Einladung der Kardinäle an Papst Franziskus zu einem gemeinsamen Gespräch.
Dass auch dieses zweite Schreiben der Kardinäle dann Mitte Juni 2017 und somit einige Wochen nach der Erstellung in einigen Nachrichtenplattformen im Internet auftaucht, könnte ebenso wie beim ersten Dokument zwei Gründe gehabt haben:
a) es war Papst Franziskus, der sich so über das Schreiben geärgert hat, dass er es an die Presse weiterleitete oder, was wahrscheinlicher ist
b) die Kardinäle mussten in ihrer Hoffnungslosigkeit über das weitere Ignorieren auch dieses zweiten Schreibens an Papst Franziskus so weit gehen, ihr Dokument an die Presse zu geben
Eine weitere lautstarke Stille des Papstes wird übrigens ungefähr so ab Mitte 2018 immer deutlicher. Dies in Verbindung mit sexuellen Vergehen von Priestern während Bergoglio's Zeit als Bischof von Buenos Aires, Argentinien. Nachdem man in
vielen Medienberichten dem Papst vorwirft, dass dieser damals offizielle kirchliche Berichte unterstützte, welche die Opfer von pädophilen Priestern der katholischen Kirche
als die eigentlichen Täter defamieren wollte, teilt der Papst zunächst mit, dass solche Berichte
von 'falschen Beschuldigern' stammen würden, die denen aus den Evangelien gleichen würden. Nachdem sich die weltweite Empörung dadurch noch verstärkt, ist dann auch hier die Antwort des Papstes eine diesmal sogar ziemlich lautstark in den Himmel stinkende Stille.
Vielleicht hätten die Kardinäle in ihrem zweiten Schreiben damals an Papst Franziskus schriftlich niederlegen sollen, dass alles für ein großes und ganz wunderbares, argentinisches Asado-Grillfest in den Gärten des Vatikans vorbereitet ist, ein Lamm dafür bereits geschlachtet wurde, man den besten Mate-Tee für ein Treffen mit Bergoglio habe einfliegen lassen und eine Musikgruppe bestellt wurde, die folgendes Lied von John Denver nach dem Grill-Gespräch mit Papst Franziskus singen wird (und mit einem schönen Gruß von der Ostküste der USA übrigens), bevor sein Rückflug nach Argentinien ansteht - ein Land, das zumindest in der Vergangenheit ja immer wieder sehr gerne der einen oder anderen national-sozialistisch gesinnten Ex-Führungskraft Unterschlupf geboten hat:
Der US Präsident wurde übrigens am 21. August 2018 bei seiner Wahlkampfveranstaltung in West Virginia mit genau diesem Song von John Denver begrüsst. Die ersten Worte des US Präsidenten waren dabei folgende:
"Vielen Dank, wow, wow, das ist so schön, danke nochmals, was für ein großartiges Lied, übrigens. Wir mögen dieses Lied, nicht wahr ? Ich denke ja. Ich denke ja. Ich würde das Lied am liebsten immer nutzen, aber es scheint am besten nur in West Virginia zu funktionieren, richtig ?"
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Dieser Artikel wurde vollständig verfasst und geschrieben von Martin D., akkreditierter, unabhängiger, investigativer Journalist aus Europa. Er arbeitet nicht für ein Unternehmen oder eine Organisation, das/die von diesem Artikel profitieren würde, er berät solche nicht, besitzt keine Anteile an diesen und erhält bis dato auch keine finanziellen Mittel von solchen.
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