Wer kennt nicht die griechische Sage über Sisyphus, in welcher der Protagonist wegen seiner zuvor begangenen Schuld von den Göttern damit bestraft wird, einen schweren Stein hoch auf einen Hügel zu rollen - und welcher jedesmal kurz vor dem Ziel wieder zurück nach unten rollt.
So ähnlich wie Sisyphus scheint es derzeit immer wieder auch der Bundesregierung zu ergehen.
Nach der massiven Kritik der Art und Weise der Handhabung der Flüchtlingskrise von 2015, dem dadurch erlangten, erdrutschartigen Wählerzuwachs der AfD, sowie der auch nach der Bundestagswahl im September 2017 niemals enden wollenden Diskussionen bezüglich einer wichtigen
Obergrenze von Flüchtlingen für unser kleines Land, rollte der mühsam über die letzten Monate hochgebrachte Bundesregierungs-Stein vor wenigen Tagen wieder einmal krachend und mit lautem Getöse den Berg hinunter.
Kurz bevor der Stein ganz oben angelangt war, äußerte sich zunächst
der neue deutsche Innenminister und welcher kurz und knapp bekannt gab, dass 'der Islam' nicht zu Deutschland gehöre. Und etwas später darauf
äußerte sich die neue alte Leiterin des Bundeskanzleramtes zu Wort und meinte, dass gerade dieser Islam - in einer grundgesetzkonformen Art, wie sie am 16. März 2018 sagte - eben doch zu Deutschland gehöre. Merkel
wörtlich:
„Die Prägung unseres Landes ist sehr stark durch das Christentum erfolgt und erfolgt auch heute durch das Christentum. Sie ist jüdischer Prägung. Aber inzwischen Leben vier Millionen Muslime in Deutschland und sie üben hier auch ihre Religion aus und diese Muslime gehören auch zu Deutschland und genauso gehört ihre Religion damit zu Deutschland, also auch der Islam. Wir wollen einen Islam, der auf der Grundlage des Grundgesetzes basiert und grundgesetzkonform ist, natürlich und dass habe ich auch des öfteren schon deutlich gemacht und ich denke, wir müssen alles tun, um das Zusammenleben gut zu gestalten zwischen den Religionen und deshalb ist die Islamkonferenz dabei auch ein sehr wichtiges Instrument.“
Wie kann man in diesem verwirrend-politischen Ping-Pong-Spielchen zwischen Innenminister und Bundeskanzlerin noch einen klaren Kopf behalten ? Vielleicht ungefähr so:
In Deutschland leben ca. 5 Millionen Muslime. Sie sind nach Jahrzehnten der Zuwanderung zumeist aus der Türkei zu einem Bestandteil Deutschlands geworden, ohne die das Land heute wohl gar nicht richtig funktionieren würde. Vom Dönerbuden-Besitzer bis zum Bundestagsabgeordneten, vom Hausmeister bis zur Rechtsanwältin, Muslime üben ihr Engagement in und für Deutschland aus. Sie gehören in ihrer Religionszugehörigkeit zum Islam und praktizieren diesen - die einen mehr, die anderen weniger und manche kaum mehr.
Zum Islam gehören ja aber nicht nur echte Muslime, sondern auch eine Reihe von anderen Dingen, als da wären der Glaube an Allah, sowie an Muhammad seinen Propheten, mehrmaliges Beten pro Tag, Fastenzeiten, Pilgerfahrten und eben auch der Koran - das berühmte Buch der Muslime und welches immer wieder zur religiösen Unterweisung der Muslime angewendet wird und das fundamentale Werk des Islam ist.
Den Koran (wörtliche Bedeutung: "das zu Rezitierende") gibt es dabei nicht, um gelesen, sondern um rezitiert zu werden. Für die Gebete aus dem Werk müssen wichtige Passagen in Arabisch gehalten werden. Da die meisten Muslime (ca. 80%) des Arabischen nicht mächtig sind, lernen viele Muslime die Gebetspassagen auswendig, ohne initiativ wirklich zu verstehen, was sie bedeuten. Deshalb sind die Koranschulen unabdingbar für die Aufrichtung des islamischen Lebens. Der Koran in seiner jetzigen Form geht auf die Endredaktion des dritten Kalifen Uthman aus dem Jahre 653 zurück.
Wohl 99%, also der ganz überwiegende Teil des Korans sind teils wunderbare Huldigungen an einen allwissenden Gott. Dennoch gibt es
nicht wenige Suren, welche die Muslime zur Islamisierung der ganzen Welt und zum bewaffneten Kampf aufrufen. Dazu gehören u.A. folgende:
Sure 2, 191: „Und tötet sie [die gegen euch kämpfen] wo immer ihr sie zu fassen bekommt und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben. Der Versuch, Gläubige zum Abfall vom Islam zu verführen, ist schlimmer als Töten. Wenn sie gegen euch kämpfen, dann tötet sie.“
Sure 2, 193: „Kämpft mit der Waffe gegen sie, bis es keine Versuchung [zum Abfall vom Islam] mehr gibt und die Religion[en] überall [nur] Allahs ist.“
Sure 2, 216: „Der Kampf mit der Waffe ist für euch vorgeschrieben worden, obwohl er euch zuwider ist.“
Sure 4, 76: „Diejenigen, die gläubig sind, kämpfen [mit Waffen] für Allah.“
Sure 9, 36: „...kämpft gegen die Polytheisten insgesamt, so wie sie allesamt gegen euch kämpfen.“
Sure 9, 123: „O Ihr Gläubigen! Kämpft gegen diejenigen von den Ungläubigen, die euch nahe sind. Sie sollen merken, dass ihr hart sein könnt.“
Sure 48, 28: „Er [Allah] ist es, der seinen Gesandten [Muhammad] mit der rechten Leitung und der wahren Religion geschickt hat, um ihr zum Sieg über alle [anderen] Religion[en] zu verhelfen.“
Sure 61, 9: „Er (Allah) ist es, der seinen Gesandten ... geschickt hat, um ihr zum Sieg über alle (anderen) Religionen zu verhelfen, auch wenn es den Polytheisten zuwider ist.“
Viele Muslime glauben bis heute, dass der Koran von Allah in einem wundersamen Akt in die Hände Muhammads gelegt worden ist. Eine andere Auslegung, nämlich die, dass der Koran ein Buch ist, welches um das Jahr 650 n. Chr. entstanden ist und in seinem damaligen geschichtlichen Kontext gelesen werden muss, gibt einen Ansatz für das Verständnis der oben genannten Suren zum Aufruf des bewaffneten Kampfes. Muhammad war eben auch ein Kriegsherr, der den damals vorherrschenden Polytheismus (mehrere Götter statt einem) kriegerisch und erfolgreich in Arabien bekämpfte.
Um die ganze Welt zu Islamisieren, müssen laut islamischer Vorschriften sämtliche anderen Religionen sich dem Islam unterwerfen, oder diesen annehmen. Wer nicht zum Islam konvertiert, wird mindestens mit höheren Steuern belastet und kann mit optischen Diskriminierungen rechnen. Es wichtig zu erwähnen, dass es geschichtliche Phasen gab, in denen eine gemäßigte Auslegung des Islam ein kooperatives und fruchtvolles Miteinander der Religionen ermöglichte (z.B. Spanien im sog. "Goldenen Zeitalter").
Wie man sehen kann, hat es also der Islam in sich. Unleugbar, fest verankert und zur theologischen Untermauerung von tödlichen Terror-Attentaten existent, von denen sich glücklicherweise die aller-aller meisten Muslime in Deutschland und weltweit voll und ganz distanzieren. Doch die theologische Legitimation für einen bewaffneten Kampf ist latenter Teil des Islam. Die Frage ist und bleibt, ob diese theologische Untermauerung durch und über staatliche Gesetze vollends zu kontrollieren sein wird. Schaffen wir das ?
Interessant gerade in diesem Zusammenhang ist, dass Teile der neuen Bundesregierung einige Tage zuvor im März 2018 sich in Verhandlungen mit der US Regierung weigerten, die Hisbollah in ihrer Gesamtheit als Terror-Organisation einzustufen. Laut Insider haben
Vertreter aus Berlin den meisten Widerstand innerhalb der EU Länder bezüglich einer solchen Klassifizierung offenbart. Die Trump-Regierung sei zu pro-israelisch eingestellt, so
die Meinung der deutschen Vertreter laut Aussagen von Beobachtern. Sie weigerten sich, den politischen Arm der Hisbollah - und welcher in über 950 verschiedenen Splittergruppen aktiv ist - als Terrororganisation in Deutschland und weltweit einzustufen.
Warum ? Nun, vielleicht liegt dies an der auch weiterhin engen Verbindung des Bundeskanzleramtes zum
ex-US-Skandal-Präsidenten Barack Obama und die man wohl einfach nicht kappen möchte. Vor einigen Monaten wurde zudem bekannt, dass die Hisbollah-Organisation in globale,
von der Obama-Regierung geduldete Milliarden Dollar Drogen-und-Geldwäsche-Geschäfte verwickelt ist, dass weiter der massiv gegen Israel gerichtete Iran-Nuklear-Deal ein wichtiges Anliegen von Obama war und auch weiterhin ist und auch
die Exportzuwächse der deutschen Industrie in den Iran im Jahre 2017 bei ca. 3,5 Millarden Euro - ein Plus von einer Millarde gegenüber dem Jahr zuvor - darauf hinweisen, dass dieser Deal für die Bundesregierung mit einem Land, das die Hisbollah massgeblich unterstützt, ausgesprochen wichtig zu sein scheint.
Die deutschen Regierungsvertreter sollten bei all dem langsam vorsichtig sein, dass sie bei ihren Besuchen in andere Länder nicht dort unter 24-Stunden-Überwachung wegen des Verdachts der Unterstützung von Terrororganisationen gelangen. Das könnte peinlich werden.
Also dann, rollen wir den Sisyphus-Stein wieder hoch. Diesmal mit GoPro's und Abhöreinrichtungen befestigt.
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Dieser Artikel wurde vollständig verfasst und geschrieben von Martin D., akkreditierter, unabhängiger, investigativer Journalist aus Europa. Er arbeitet nicht für ein Unternehmen oder eine Organisation, das/die von diesem Artikel profitieren würde, er berät solche nicht, besitzt keine Anteile an diesen und erhält bis dato auch keine finanziellen Mittel von solchen.
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